Walking on the killing fields
Nein, kein Liedtitel, sondern in Kambodscha die Beschaeftigung hunderter Touristen und zwar taeglich. Nicht um den Touristenmassen zu folgen, sondern um den Verstorbenen meinen Respekt zu zollen (das ist ernst gemeint)Â habe ich mir auch diesen seltenen "Genuss"Â (das ist weniger ernst gemeint) gegoennt. Schon ein seltsames Gefuehl ueber Massengraeber zu laufen, vor allem wenn aus diesen Knochen herausragen bzw. verstreut herumliegen.
Die beruehmten Killing Fields in der Naehe von Pnom Penh "beherbergten" auf einer Flaeche von vielleicht einem Hektar rund 17.000 Leichen von politischen Gefangenen, die vor der Hinrichtung in dem "Sicherheitsgefaengnis 21" (einem ehemaligen Gymnasium), welches heute ein ergreifendes Museum (Tuol-Sleng-Museum) ist, festgehalten wurden. Sie wurden dort solange gefoltert bis sie falsche Gestaendnisse ablieferten, welche wiederum zur Exekutierung fuehrten. Jeder der nach Kambodscha faehrt muss dieses Museum gesehen haben. Es ist wirklich gut und berichtet in einer sehr mitreissenden Art ueber Taeter und Opfer des Genozids ohne in Propaganda zu versinken.
Einen faden Beigeschmack erhalten die Killing Fields durch die benachbarte Schiessanlage. Hier kann der waffengeile Tourist alle moeglichen Handfeuerwaffen – von Colt bis zur Kalaschnikov – abfeuern. Es lebe der Zynismus…