Xi’an und die Terrakotta Armee
Xi’an (in chinesischen Schriftzeichen 西安) bedeutet westlicher Frieden und liegt ziemlich weit im Zentrum Chinas, in der chinesischen Provinz Shaanxi. Das erste was auffaellt an Xi’an ist die Stadtmauer, die gut erhalten ist und die Innenstadt vollstaendig umgibt. Xi’an war frueher der Ausgangspunkt der Seidenstrasse, also auch Marco Polo war schon mal hier.
Der Hauptgrund nach Xi’an zu fahren ist die beruehmte Terrakotta-Armee. Sie ist erst im Jahre 1974 von Landarbeitern bei Xi’an entdeckt worden und beschuetzt die Grabstaette des Kaisers Qin Shi Huangdi. Man kann sagen, dass sie eine der bedeutendsten archaeologische Funde des zwanzigsten Jahrhunderts darstellt (von den Chinesen wird sie sogar als achtes Weltwunder angepriesen, was vielleicht etwas uebertrieben ist). Beeindruckend ist sie aber auf jeden Fall und ein Besuch ist meiner Meinung nach fuer jeden China-Reisenden absolute Pflicht.
Was muss man sich nun unter der Terrakotta-Armee vorstellen. Das Gelaende ist riesig (mehrere tausend Quadratmeter) und die Grabkammer des Kaisers (weniger attraktiver Besichtigungspunkt) wird von einer Armee lebensgroßer Tonsoldaten geschuetzt. Insgesamt wurden dort 8.000 Soldaten und Pferde aufgestellt. Neben den normalen Fusssoldaten auch Kavallerie und Bogenschuetzen. Nur um eine Vorstellung vom Ausmass der Arbeit zu bekommen: Die Arbeiten dauerten 36 Jahre und es waren bis zu 70.000 Arbeiter gleichzeitig mit dem Bau beschaeftigt.
Ansonsten hat Xi’an noch eine recht grossen moslemischen Bevoelkungsanteil und eine der groessten Moscheen Chinas (habe ich leider nicht gesehen). Als Stadt hat mir Xi’an (ausgenommen dem Moslemviertel) aber nicht so gut gefallen. Es war die ganze Zeit ueber furchtbar heiss (35C-40C), die Luft war sehr stickig und hat jede Bewegung zu einer Qual werden lassen. Ausserdem hatte ich das Gefuehl das Xi’an unsicher ist (aber nicht zu vergleichen mit Suedamerika, eher vielleicht wie der Jungbusch in Mannheim 🙂 )