Philosophie der Freiheit
Als der Entschluss fuer diese Reise schon lange stand, bildeten sich allmaehlich feste Vorhaben heraus, die ich unterwegs erreichen wollte. Waehrend einige wenige an konkrete Orte oder Taten geknuepft waren, ist die Mehrzahl auf meine persoenliche Entwicklung gerichtet. Ein Hauptvorhaben war das Lesen des Buches "Philosophie der Freiheit" von Rudolf Steiner, das ich noch am Tag vor meiner Abreise gekauft habe…
Lange Zeit habe ich es unberuehrt gelassen, weil ich noch nicht "bereit" war tief in philosphische Theorien einzutauchen… Stattdessen habe ich Buecher von Milan Kundera oder Dan Brown, aber auch "Eine Weltgeschichte der Philosophie" gelesen. Letzteres erwies sich schliesslich als Gluecksgriff, da dem Leser (also mir ;-)) hier alle groesseren philosophischen Stroemungen haeppchenweise serviert werden und dadurch ein stabiles Grundgeruest gebaut wird. Erst nach zwei Drittel meiner Reise, genauer gesagt auf dem hoechsten zugaenglichen Punkt von Angkor Wat (der Tempelanlage in Kambodscha) habe ich das Buch geoeffnet und das erste Kapitel gelesen. Es war ein feierlicher Moment! 😉
Ich habe schon einiges ueber die "Philosophie der Freiheit" gehoert und es vor etlichen Jahren auch stellenweise gelesen. Wenig von dem was ich gehoert oder damals selber erlebt habe, kann ich heute bestaetigen.
- Das Buch ist nicht schwierig zu lesen, sondern liest sich fast wie ein Roman.
- Es ist, wenn man dem dargestellten Gedankengang konsequent folgt, durchgaengig logisch aufgebaut.
- Es ist ein absolut lesenswertes Buch und ich kann es jedem Empfehlen, der sich mit dem Thema des freien Menschen/Willens auseinandersetzen moechte.
Wie bereits angedeutet, beschaeftigt sich das Buch weniger mit dem Begriff der Freiheit, sondern mehr mit der Frage: "Was macht den Menschen frei bzw. was ist ein freier Mensch?". Fuer mich persoenlich war das Buch allerdings nicht ein grosser Quell neuer Erkenntnis, dies hat aber wohl hauptsaechlich mit meiner Erziehung zu tun (dies ist wahrscheinlich das groesste Lob dass ich meiner Mutter machen kann, danke Mama!!). Es war eher eine Bestaetigung einer mir schon gegebenen Einsicht… allerdings, und das war sehr hilfreich, in einer klaren und logischen Form. Mittlerweile lese ich es zum zweiten Mal und das aus freiem Willen. 🙂