mkoelman

Mein Tauchlehrer auf Koh Tao war Frank, ein hollaendischer Globetrotter, der jetzt schon seit etlichen Jahren in Thailand festhaengt. Mit ihm macht Tauchen doppelt Spass und jede Situation (auch in 28 Metern Tiefe) wird lustig und entspannt. Und waehrend meines AOW-Kurses hat er auch die trockensten Theoriefragen mit einem Enthusiasmus ruebergebract, der ansteckt.

Mit einem Multi-Level-Dive ging’s los. Sechs Minuten auf 26 Meter, dann zehn Minuten auf 18 Metern und abschliessend 15 Minuten auf 12 Metern. Cool, absoluter Tiefenrausch! Kurz relaxen und ab zum naechsten Tauchgang: Peak Performance Buoyancy. Was das ist? Hmmm, im Prinzip ist das die Kunst die Tauchtiefe nur durch die Atmung zu bestimmen ohne den BCD (die Tarierweste an der auch die Flasche haengt) mit Luft zu fuellen oder zu leeren… Sehr brauchbar, vor allem wenn man in der Naehe von Riffen oder Wracks taucht.

Am Nachmittag dann Theorie und Hausaufgaben (baeh! :-)). Dann abends aber der ultimative Kick, ein Nachttauchgang. Mit Taschenlampe bewaffnet rein in die Fluten (Sicht war ungefaehr so wie in Deutschland im Baggersee ;-)). Frank der Barracuda-Jaeger (Barracuda ist ein Fisch ;-)) hat sich sofort dran gemacht uns ein bisschen Unterwasseraction zu zeigen. Barracudas beim Jagen (mit Franks Unterstuetzung) und Fisch verschlingen. Fressen und gefressen werden in seiner reinsten Form. Hundertprozent Darwin. Ein Moralapostel oder Langweiler wen das (der Moment an sich) nicht fasziniert!

Nach Spass kommt ernst… oder besser, nach Frank kommt Jack. Der naechste Tag brachte uns zwei AOW-Anwaertern einen neuen Tauchlehrer. Leider wurde dadurch der Spass weniger, das Bewusstsein fuer die Gefahren des Tauchens aber mehr… Hat auch was Gutes. Mit Jack gingen wir auf einen Deep Dive (30 Meter, obwohl mein Tiefenmesser etwas mehr anzeigte, mehr ist aber offiziell nicht erlaubt, also 30 Meter) mit lustigen Unterwasserspielchen (aehnlich den Spielchen die die Polizei mit Betrunkenen macht, also nicht die um Betrunken zu werden) um unsere Tiefenrauschempfindlichkeit zu testen. Ich war dabei sogar schneller als an der Oberflaeche, mein Tauchpartner Rob (Brite) hatte da schon deutlich mehr Probleme. Ausserdem durften wir noch Pingpong mit einem Eigelb spielen und das in 30 Metern Tiefe, dass macht wohl auch nicht jeder.

Der naechste Tauchgang war ein Navigation-Dive. Mit Kompass bewaffnet den Weg von A nach B, dann nach C und D und zu guter Letzt zurueck zu A… Lustig und auch mal was fuer den Kopf. Am Nachmittag dann wieder Hausaufgaben und Ueberreichung unserer AOW-Zertifizierung. Und wer jetzt fragt was zum Teufel ist dieses verdammte AOW 🙂 hier die Loesung: AOW bedeutet Advanced Open Water und ist die Berechtigung ueberall auf der Welt bis zu einer Tiefe von 30 Metern zu tauchen. Cool, oder?

Also Leute, vielen herzlichen Dank fuer die Anteilnahme (das ist keine Ironie). Mir geht es mittlerweile erheblich besser. Und dazu hat keine Wundermedizin beigetragen, sondern eine gehoerige Muetze Schlaf und eine optimistische Grundeinstellung (schliesslich spielen Krankheiten sich hauptsaechlich im Kopf ab). Ich war heute im Krankenhaus und der Dengue-Fieber Test war negativ (der Wert war 166, niedrig aber wohl noch ok). Allerdings koennen, so weiss das Auswaertige Amt, “komplizierte Antikoerpertests erst ab dem vierten Krankheitstag positiv werden” und da bin ich noch nicht. Ein komplizierter Antikoerpertest schien das heute auch nicht zu sein, eher ein Routinetest (das ganze hiess CBC und ist soweit ich weiss nur eine Standard Blutzaehlung).

Kurz mal zum Krankheitsbild:

Nach einem infektioesem Stich durch die Uebertraegermuecke kann es nach zwei bis sieben Tagen (sog. “Inkubationszeit”) zu ersten Krankheitserscheinungen kommen. Das Dengue-Fieber ist eine zunaechst grippeaehnliche Erkrankung mit hohem Fieber, bei der einzelne oder mehrere der folgenden Symptome vorherrschen: Kopf-, Glieder-, Gelenk- und Muskelschmerzen, Juckreiz an Handflaechen und Fusssohlen, Abgeschlagenheit, Schwindel, schweres Krankheitsgefuehl. Ebenfalls auffaellig, aber nicht immer vorhanden, sind ein relativ niedriger Pulsschlag und ein typischer Hautausschlag zu Krankheitsbeginn, der sich im Verlauf aendert. Charakteristisch fuer den Krankheitsverlauf ist eine zweimalige Fieberphase von zunächst relativ kurzer Dauer und subjektiv vollstaendiger Genesung, der haeufig eine zweite Fieberphase fuer drei bis vier Tage folgt. Bei vielen Patienten wird eine nur sehr zoegerliche Erholung und deutliche Stimmungsschwankungen fuer die Phase der Genesung ein Problem. Hat man einmal Dengue-Fieber durchgemacht, so ist man trotzdem i.d.R. nicht gegen eine neue Infektion geschuetzt. Als seltene Komplikation kann es zu Blutungen kommen: sog. Dengue-Haemorrhagisches Fieber, DHF…

Ob das tatsaechlich das Ende der Geschichte ist bleibt zu hoffen. Besorgt war ich vor allem, weil ich seit kurz vor der Krankheit einen Hautausschlag (s.o.) habe, der immer noch vorhanden ist. Warten wir mal ab wie es weiter geht.

Dengue-Fieber ist aber nicht so schwerwiegend wie in vielen Medizinbuechern angegeben. Ich habe auf meiner Reise einige Leute getroffen, die die Krankheit durch Bettruhe, Paracetamol und Fluessigkeit ueberstanden haben. Aber ich habe ja kein Dengue-Fieber, also ist das jetzt ja auch egal. 🙂

Was ich habe ist anscheinend ein normaler Grippevirus (solange man dem Arzt hier trauen kann). Ausserdem seit knapp 10 Tagen zwei vereiterte Wunden am Fuss, die schliesslich dazu gefuehrt haben, dass meine Lymphe in der Leistengegend stark angeschwollen sind (am gleichen Bein ist auch der Hautausschlag). Ansonsten bleibt der Kopf- und Gliederschmerz. Hoffen wir, dass es nur Nachwirkungen sind… Und die Empfehlung des Arztes zu all dem: “Ruhe und Antibiotika und bei erneutem Fieber Paracetamol”! Ruhe ja, Antibiotika nehme ich nur lokal (das ist sicherlich eine Ueberraschung fuer die Leute die mich kennen, aber die Wunden gehen mir so langsam wirklich auf den S**k) und Paracetamol nehme ich schon mal gar nicht. Also so weit. Ich werde Euch ueber meinen Gesundheitszustand auf dem Laufenden halten. Danke fuer die Anteilnahme, sie ist Balsam fuer die Seele und die ist bekanntlich das beste fuer jede Krankheit!

Was gehoert zu einem Aufenthalt in den Tropen dazu? Klar, eine tropische Krankheit und die habe ich mir (sehr wahrscheinlich) in den letzten paar Tagen zugezogen. In einer Stunde fahre ich nach Bangkok, um mich gruendlich untersuchen zu lassen. Also, hier wird wahrscheinlich in den naechsten Tagen tote Hose sein, weil ich nicht nur hohes Fieber, sondern auch noch Glieder- und Kopfschmerzen habe und mein Kopf einfach nur Matsche ist. Also, betet fuer mich (auf das es kein Malaria ist)! 😉

Der ein oder andere wird es vielleicht schon mitbekommen haben, es gibt neue Bilder online. Vietnam ist endlich komplett (inklusive Hunde-, Katzen- und Enten-Embryonen-Bilder).

Kambodscha hat auch endlich seinen Platz in der Gallerie gefunden. Allerdings muss gewarnt werden: Das Album "Angkor" enthaelt Bildermassen, die wahrscheinlich kaum jemand bewaeltigen kann und einen sehr viel groesseren Wert fuer meine persoenlichen Erinnerungen als fuer den "eejwashatManuelgemacht"-Schaulustigen haben. Ich habe mir bereits grosse Muehe gegeben, doppelte und ueberfluessige Bilder zu verstecken…. Es sei hier aber trotzdem gewarnt; es sind immer noch sehr viele.

Ausserdem gibt es noch Bilder von Laos. Leider nicht so viele, da es doch sehr viel geregnet hat, aber immerhin…

Schaut’s Euch an!

Waehrend der letzten Wochen meiner Reise gab es immer ein besonderes Highlight am Horizont: Tauchen in Koh Tao. Und jetzt endlich war es soweit. Nach einem Tag in Bangkok habe ich mich in den naechsten Nachtbus Richtung Sueden gesetzt. Dann noch drei Stunden mit der Faehre und um 11:00h stand ich in meiner auserwaehlten Tauchbasis: Buddha View! Sehr schoen in einer ruhigen Bucht am stillen Ende der Insel gelegen…

Schon am Nachmittag gab es den ersten Tauchgang. Ich hatte mich fuer einen Auffrischungstauchgang entschieden… waere eigentlich nicht noetig gewesen, aber Sicherheit geht vor. Nach ein paar Einleitungsfragen und den Open Water Skills ging es dann endlich los. Leider nur 30 Minuten auf eine Maximaltiefe von 12 Metern. Aber immerhin… fuer einen Taster nicht schlecht. Ausserdem sollte am naechsten Morgen der Advanced Kurs losgehen… und da geht es bekanntlich richtig tief. Let’s go scuba…

Vientiane, die Hauptstadt von Laos, hat mich nicht so sehr gereizt. Ich war nicht so sehr darauf erpicht eine laotische Grossstadt (die Bezeichnung trifft wieder mal gar nicht zu. Vientiane ist eine mittelgrosse Stadt und hat ueberhaupt keine Skyline) zu sehen. Nachdem die hollaendische Clique (neben den drei Jungs vom “tuben” sind auch noch die Maedels Ingrid und Marlinde, die wir aus Luang Prabang kannten aus dem nichts aufgetaucht) sich mehr zufaellig als geplant eingefunden hatte, gab es natuerlich noch die obligatorische Quatschrunde (“gezellig”).

Nach etlichen Stunden war es aber auch schon spaet am Nachmittag und die Zeit zum Aufbruch gekommen war gekommen. Schliesslich wollte ich in der Nacht noch nach Bangkok fahren um am naechsten Abend direkt weiter nach Koh Tao zum Tauchen zu koennen. Ich verabschiedete mich also von Johnny, der mich von der ersten bis zur letzten Stunde in Laos begleitet hatte, und den anderen. “Laters!”. Hoffe wir sehen uns in Bangkok wieder!

Mit Bus Nummer 14 ging es dann zur Friendship Bridge, die Laos mit Thailand verbindet. Die Formalitaeten waren schnell abgehakt und in nullkommanix stand ich wieder auf thailaendischem Boden, diesmal wohl wissend was mich hier erwarten sollte…

Nach zwei Tagen Vang Vieng ging es mit dem Pick-Up Truck nach Vientiane. Und wie alles Fahrten in Laos, hatte auch diese Fahrt es wieder in sich. Zu Anfang waren wir zu fuenft hinten auf der Ladeflaeche und hatten uns schon ueber die Genauigkeit des Lonely Planet gefreut, der diese Strecke, aufgrund der wenigen Fahrgaeste, auf dem Pick-Up empfahl. Nach kurzer Fahrt fuellte sich die Ladeflaeche aber zusehends. Bei zehn Passagieren dachten wir schliesslich, dass die Maximalzahl erreicht sei… aber nichts dergleichen. Schliesslich waren wir mit 20 Einheimischen auf der Ladeflaeche eingepfercht (darunter vier kotzende Kinder) und die Fahrt war nicht mehr so angenehm wie gedacht. Ich haette den Lonely Planet am Liebsten aus dem Fenster geschmissen (wenn die Ladeflaeche ein Fenster gehabt haette). Aber auch solche Fahrten gehen vorbei und im Vergleich zu den 22 Stunden stehend in China, war dies tatsaechlich absoluter Luxus. Wir haben es mit laotischer Gelassenheit genommen und waren schliesslich in der Hauptstadt Vientiane…

Der naechste Stop war Vang Vieng, ein wirklich sehr kleines Dorf, aber ein absolutes Backpackermekka. Dies hat dazu gefuehrt, dass es hier mittlerweile mehr Hostels, Restaurants und Reisebueros als normale Wohnhaeuser gibt. Es ist verrueckt! Da wir in der Nebensaison dort waren standen fast alle Guesthouses leer und die Restaurants konnten sich freuen, wenn sie ueberhaupt Kundschaft bekamen. Um die Attraktivitaet der Restaurants aufzupeppeln bieten viele mittlerweile einen Movie Service an. Man kann sich dabei zu seinem Essen oder Trinken einen Film nach Wahl aussuchen. Andere haben sich auf verschiedene Serien (z.B. Friends) spezialisiert und man kann sich dort von morgens bis abends auf gemuetlichen Liegen die verschiedenen Staffeln reinziehen. Sehr touristisch und bequem also…

Die Hauptattraktion von Vang Vieng ist das "tubing". Hierzu setzt man sich auf einen grossen Reifen (Schlauch) und treibt den naheliegenden Fluss hinab. Unterwegs gibt es verschiedene Stopps. Hier kann man sich mit Bier eindecken, Hoehlen besichtigen, sich von Klippen oder Baeumen stuerzen oder auf Riesenschaukeln schaukeln. Sehr lustig also! Klar, dass ich das auch ausprobieren musste.

Zusammen mit vier anderen Hollaendern (Thijs, Wester, Thommy und Johnny) habe ich mich dann in die Fluten gestuerzt. Eine sehr lustige Truppe! Leider hat die Fahrt aufgrund der Regenzeit nicht so lange gedauert. Die Stroemung war rasant und es gab viele viele Stromschnellen. Dadurch natuerlich absolute Spassgarantie, aber leider schon nach 45 Minuten reine Fahrzeit zuende. Trotzdem die Stopps und die Action zwischendurch hat sich absolut gelohnt…

Ansonsten war in Vang Vieng nicht viel zu tun. Es war, wie gesagt, ein absolut verlassenes Doerfchen. Der Regen tat sein uebriges. Es regnete mindestens 18 Stunden am Tag und zwar in Stroemen. Ausser quatschen, Tagebuch schreiben, Spiele spielen oder Filme gucken war also nicht viel zu tun. In meiner Erinnerung wird Vang Vieng der Hoehepunkt eines durch und durch relaxten Laosbesuches bleiben… das Bild wird vervollstaendigt durch Regen, Regen, Regen und noch mehr Regen… Muss wohl daran liegen, dass gerade Regenzeit ist.

Wenn es eine Stadt in Laos gibt von der jeder hier in Suedostasien redet, dann ist es Luang Prabang: "Ein Traum, das Paradies auf Erden…", was man nicht alles hoert. Klar, dass Luang Prabang auch auf meiner Reiseroute stehen musste.

Als ich dort aber mit Johnny ankam, war Luang Prabang nicht wirklich ein Paradies. Es regnete und regnete und regnete… Na gut, dass haette uns nicht so sehr ueberraschen sollen, schliesslich war es Regenzeit. So viel Regen hatten wir beide aber noch nicht erlebt… und schliesslich reisten wir schon seit Wochen in der Regenzeit. Aber es gab auch regenfreie Stunden und in diesen war Luang Prabang tatsaechlich schoen. Nicht das vielversprochene Paradies, aber definitiv ein gutes Reiseziel. Und wieder ein guter Ort zum relaxen. 🙂

Immerhin haben wir es geschafft 32km zum Kuang Xi Wasserfall zu radeln… und dieser war wirklich paradiesisch. Ich habe zwar schon viele Wasserfaelle gesehen, dieser uebertraf aber so ziemlich alle in seiner Schoenheit und Naturbelassenheit. Ausserdem sind wir den im Lonely Planet angegebenen Stadtrundgang (auch Luang Prabang ist keine wirkliche Stadt, eher mehr ein grosses Dorf, aber na ja) abgelaufen und haben uns kulturell gebildet. Alles in allem war Luang Prabang nicht der Himmel auf Erden, aber eine Reise wert.